Regionalmanagement zur integrierten ländlichen Entwicklung
Gemäß Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt ist der ländliche Raum als Lebens- und Wirtschaftsraum mit eigenständiger Bedeutung zu entwickeln. Er leistet aufgrund seines großen Flächenpotentials durch die Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen in der Land- und Forstwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtentwicklung des Landes Sachsen-Anhalt.
Die vom Land aufgestellten Leitlinien zur Entwicklung des ländlichen Raums in Sachsen-Anhalt besagen, dass im Interesse gleichwertiger
Lebensverhältnisse auch im ländlichen Raum eine nachhaltige, das heißt
wirtschaftlich, sozial und ökologisch ausgewogene Entwicklung zu sichern
ist.
Das Ziel besteht darin, die Entwicklung des ländlichen Raums mit Instrumenten und Maßnahmen, unabhängig von bestehenden Fördermaßnahmen oder Fonds, zu unterlegen und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Daraus resultieren Schwerpunktthemen, wie Verbesserung der Wirtschaftskraft, Abkehr der Abwanderung aus den Dörfern, Stärkung der kommunalen Daseinsvorsorge und zukunftsweisender Natur- und Umweltschutz.
Die Grundlage zur Erreichung dieser Ziele bilden die Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK), die in Sachsen-Anhalt flächendeckend aufgestellt wurden.
In Vorbereitung auf die kommende EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 schreiben die Landkreise Börde und Jerichower Land sowie die Landeshauptstadt Magdeburg das ILEK fort, um es an die Veränderungen in der Region und die neuen Fördermöglichkeiten anzupassen. Aktuelle Informationen und Downloads zur ILEK-Fortschreibung 2014 finden Sie hier.
Das ILEK von 2006
Im Januar 2006 wurde das ILEK der Region Magdeburg (Landkreis Börde, Landkreis Jerichower Land und ehemaliger Landkreis Schönebeck einschließlich Landeshauptstadt Magdeburg), beschlossen.Auf der Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse wurde unter breiter Beteiligung von Gemeinden, Behörden, Unternehmen, Verbänden und Vereinen eine Entwicklungsstrategie aufgestellt, die folgende fünf Schwerpunkte zum Inhalt hat:
- Schaffung von Arbeitsplätzen durch Stärkung der Wirtschaftskraft
- Verminderung der Abwanderung, insbesondere der Jugend aus den Dörfern Anpassung der
- Infrastruktur für die Daseinsvorsorge und Erhaltung des dorftypischen Charakters
- Kompetenzentwicklung und Motivation
- Moderner Naturschutz in Kooperation mit dem Tourismus und der Land- und Forstwirtschaft
Die Strategie wurde durch 30 konkrete Entwicklungsziele und 16 prioritäre Leitprojekte untersetzt.
Nun geht es darum, die Handlungslinien, Entwicklungsziele und Leitprojekte des ILEK in die Realität umzusetzen. Dieser Prozess wird vom Landkreis Jerichower Land aktiv unterstützt. Mit der Verwirklichung der Ziele des ILEK sollen Synergieeffekte erzielt, Chancen genutzt und neue Potenziale zur Entwicklung des ländlichen Raums unter Einbeziehung der regionalen Akteure erschlossen werden.
Daher wurde nach Wirksamwerden der Kreisgebietsreform im Fachbereich Bau des Landkreises Jerichower Land die Querschnittsaufgabe "Regionalmanagement" eingerichtet.
Da das ILEK für die Region Magdeburg aufgestellt wurde, beziehen sich die Aktivitäten zu seiner Umsetzung auch immer auf diese Region insgesamt. Das wird durch ein abgestimmtes Zusammenwirken mit den Partnern in der ILE-Region erreicht. Eine besonders enge Vernetzung erfolgt mit den Lokalen Aktionsgruppen der "Leader"-Initiativen.
Gründliche Strukturanalysen der sich laufend verändernden Rahmenbedingungen sind Voraussetzung für zielgerichtetes Handeln. Die Abstimmung und Bündelung von Initiativen und Projekten, das Zusammenwirken zwischen kommunalen und staatlichen Verwaltungseinrichtungen und regionalen Akteuren erlangen immer größere Bedeutung. Durch diese Aktivitäten sollen die ver-fügbaren Mittel zielgerichtet genutzt werden, um die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums des Landkreises Jerichower Land und der ILE-Region Magdeburg zu unterstützen.
Optische Telegrafenlinie in der ILE-Region Magdeburg
Am 09.11.2009 fand im Landkreis Börde das 3. Regionalforum der
ILE-Region Magdeburg zum Thema: neues Leitprojekt "Optische
Telegrafenlinie in der ILE-Region Magdeburg" statt.
Eingangs berichteten mehrere Akteure über die bisherigen
vielfältigen Aktivitäten zu diesem Thema. Danach wurden die Bedeutung
des ILEK und die Wirksamkeit der Leitprojekte für die Entwicklung des
ländlichen Raums thematisiert.
Im Mittelpunkt des Forums standen
Vorträge der Vertreter der Interessen-gemeinschaft optische Telegrafie
und des ADFC zur geschichtlichen Bedeutung der optischen
Telegrafenlinie, zur Streckenführung eines Telegrafenradweges und zum
wirtschaftlichen Nutzen des Fahrrad- und Kulturtourismus. Besonders
deutlich wurde, dass es wichtig ist, die Bedeutung der optischen
Telegrafenlinie als Kapitel der Kommunikationsgeschichte im Zusammenhang
mit der politischen preußisch-deutschen Geschichte publik zu machen und
insbesondere der jungen Generation zu vermitteln.
So besteht
das Ziel des neuen Leitprojektes darin, das historische Thema "optische
Telegrafenlinie" für die künftige Regionalentwicklung nutzbar zu machen.
Im
Ergebnis wurde zu Inhalt und Zielen des Leitprojektes Einvernehmen
hergestellt. Am 08.12.2009 wurde das Leitprojekt beim
Landesverwaltungsamt Halle (Saale) mit der Bitte um Zertifizierung
eingereicht.