Kinderbetreuungsplätze ausreichend vorhanden

Als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe hat der Landkreis die Aktualisierung des Teilplans „Kinderbetreuung in Tageseinrichtungen und Tagespflegestellen“ in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses vorgestellt. Die Bedarfsprognose bis Ende 2026 zeigt für Kinder bis zur Schulpflicht eine auskömmliche Infrastruktur nachdem die Kapazitäten in den vergangenen Jahren in mehreren Gemeinden erhöht wurden. „Damit verfügt der Landkreis über genügend Kapazitäten, um allen Eltern einen Krippen- oder Kitaplatz im Jerichower Land anbieten zu können. Vielleicht ist es nicht immer die Wunschkita, aber in der Regel ein Betreuungsplatz in zumutbarer Entfernung zum Wohnort“, resümiert Landrat Dr. Steffen Burchhardt die positiven Erkenntnisse.

Nur im Bereich der Hortbetreuung sind nach aktueller Hochrechnung kleinere Versorgungslücken zu erwarten. Die prognostizierten Mehrbedarfe an Hortplätzen bis 2026 sind in der Gemeinde Elbe-Parey mit 47 fehlenden Plätzen am höchsten, gefolgt von der Stadt Burg mit 41 Plätzen und Biederitz mit 34 Plätzen. Die Angebote für Kinder unter 3 Jahren beziehungsweise für Kinder ab 3 Jahren bis zur Schulpflicht sind hingegen ausreichend, sodass eventuelle Kapazitätserweiterungen in den betroffenen Einheitsgemeinden am ehesten den Hortbereich fokussieren sollten. In allen anderen Gemeinden sind die vorhandenen Kapazitäten für alle Altersgruppen für die nächsten Jahre auskömmlich.

Insgesamt lässt sich für den größten Teil des Landkreises feststellen, dass durch eine lösungsorientierte Zusammenarbeit der angrenzenden Gemeinden untereinander die Versorgungssituation weiter stabil ist. Eine Ausnahme bildet der Planungsraum Möser. Hier konzentrieren sich die prognostizierten Mehrbedarfe auf Betreuungsplätze für Kinder ab 3 Jahren bis zur Schulpflicht. Bis 2026 ist ein ansteigender Bedarf von 53 Betreuungsplätzen vorausberechnet. Der aktuell bestehende Mehrbedarf für unter 3-jährige Kinder reduziert sich bis 2026 auf 5 Plätze. Um diesen Engpass zu lösen, sind bereits Erweiterungen in einer Kindertageseinrichtung in Lostau um 60 Plätze und in einer Kita in Hohenwarte um 40 Plätze geplant. Diese Maßnahmen sollen sowohl die bestehenden als auch für die Zukunft prognostizierte Betreuungsdefizite beheben. Für den in 2023, 2024 und 2025 prognostizierten Mehrbedarf an Hortplätzen beabsichtigt die Gemeinde Möser ebenfalls Erweiterungen. „Aus meiner Sicht haben die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihre Hausaufgaben gemacht. Eine gute Kinderbetreuung ist ein echter Wettbewerbsvorteil in Deutschland, wieder ein Grund in unsere Region zu kommen“, so das Fazit von Landrat Dr. Burchhardt.

Hintergrund: Wesentliche Grundlage für die Bedarfsermittlung an Betreuungsplätzen sind die von den Städten und Gemeinden übermittelten Daten zur voraussichtlichen Bevölkerungsentwicklung in den für die Kinderbetreuung relevanten Bevölkerungsgruppen. Neben Vorhersagedaten wie der Geburtenentwicklung wurden unter anderem Faktoren, wie die geplante Schaffung neuer Wohngebiete und damit wahrscheinliche Zuzüge junger Familien mit Kindern, neue Gewerbeansiedlungen sowie bekannte Daten zu eventuell nicht berücksichtigten Anmeldungen für Betreuungsplätze und sonstige Aspekte im Rahmen der Bevölkerungsentwicklung herangezogen. Die Analyse bildet damit die wesentlichen Bedingungsänderungen, mit maßgeblichen Einfluss auf den Bedarf an Plätzen in Kindertageseinrichtungen, bestmöglich ab.