Örtliches Teilhabemanagement

Das Projekt „örtliches Teilhabemanagement“ unterstützt und fördert die Schaffung eines inklusiven Sozialraums sowie die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Es wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus des Landes Sachsen- Anhalt für die Förderperiode bis 2021-2027 kofinanziert.

Ziel der Förderung ist es, für Menschen mit Beeinträchtigungen eine umfassende gesellschaftliche und selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen, indem ein inklusiver Sozialraum geschaffen wird. Hierfür hat der Landkreis zwei örtliche Teilhabemanagerinnen eingestellt, die durch das Landesprogramm gefördert werden. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst:

  • örtliche Teilhabebarrieren und Teilhabedefizite feststellen sowie Maßnahmen zur Überwindung erarbeiten und deren Umsetzung begleiten 

  • örtlichen Aktionsplänen erstellen, die zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention anregen und Mitwirkung bei deren Umsetzung

  • individuelle Beratung zu Teilhabe-Möglichkeiten in allen Lebensbereichen und der Nutzung eigener Ressourcen bzw. im sozialem Umfeld

  • Mitwirkung an der individuellen Teilhabeplanung im Landkreis 

  • örtliche Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung im Sinne der Inklusion und der UN-Behindertenrechtskonvention verstärken

  • zentrale Ansprechstelle für den Bereich Inklusion

  • ein kommunales "Netzwerk Inklusion" aufbauen und pflegen

  • Fortschreibung des  kommunalen Aktionsplan für den Landkreis 

  • eine zentrale Internetplattform zur Information und Vernetzung aufbauen und pflegen

  • Förderung ehrenamtlichen Engagements von und für Menschen mit Beeinträchtigungen

Das Projekt wurde am 1. April 2023 gestartet und läuft bis zum 31. März 2028.

Teilhabekonferenz

Am Dienstag, 2. Dezember 2025 findet von 10:00 bis 15:00 Uhr im Soziokulturellen Zentrum in Burg (August-Bebel-Straße 30) die Teilhabekonferenz mit dem Schwerpunkt „Selbstbestimmt Wohnen – Neue Wege denken“ statt. Praxisbeispiele, Workshops und Erfahrungsberichte sollen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen aufzeigen, wie Barrieren abgebaut und innovative Wohnformen gestaltet werden können.

Neben Aline Fürste und Laura Thiem von der Jugendberufsagentur Jerichower Land, die über den Wohnungsführerschein berichten werden, stellt Thomas Schatz von der Hochschule Harz Hilfsmittel sowie technische Assistenzsysteme für den Alltag vor. Weitere Programmpunkte sind ein Vortrag von Juliane Müller vom Grundbildungszentrum Jerichower Land zum Thema „Lesen und Schreiben als Schlüssel zur Teilhabe“ sowie eine Lesung des Autors Klaus-Dieter Vogt in einfacher Sprache. Ergänzt wird das Programm mit einem Workshop der WohnUnion Halle.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Es wird vorab um entsprechende Anmeldung per Mail an oder telefonisch unter 03921 949 1012 gebeten. 

Sensibilisierung mit dem Alterssimulationsanzug, AgeMan

Der Alterssimulationsanzug lässt den Träger innerhalb weniger Minuten in die Wahrnehmung- und Erfahrungswelt körperlich beeinträchtigter und älterer Menschen eintauchen. In eindrucksvoller Weise verändern sich Fähigkeiten wie Hörvermögen, Alterssichtigkeit, Farbensehen, nachlassende Kraft und Beweglichkeit. Erlebbar wird, wie zum Beispiel Misserfolge bei alltäglichen Arbeiten zu Gefühlen der Hilflosigkeit führen und Ärger über sich selbst. Sensibilisierungen mit dem Alterssimulationsanzug sind eindrücklicher und nachhaltiger als jede Theorie. Infoflyer


 
Sozialraumbegehungen mit Menschen mit Beeinträchtigungen

Mit der Sozialraumbegehung lernen die Teilnehmenden einen vorher festgelegten Bereich, z. B. Quartier oder Stadtteil, seine Qualitäten sowie seine Bewohnerinnen und Bewohner näher kennen. Die Sozialraumbegehung hat das Ziel einer umfassenden Wahrnehmung eines Sozialraumes mit seinen Qualitäten und Schwachstellen.

Sozialraumbegehungen unter Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen sind aus verschiedenen Gründen wichtig:

  1. Förderung von Inklusion und Teilhabe
  2. Identifikation und Beseitigung von Barrieren
  3. Sichtbarmachen von Bedürfnissen und Ressourcen
  4. Sensibilisierung und Verständnis in der Gemeinschaft
  5. Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
  6. Erfüllen nicht nur gesetzlicher Verpflichtungen, sondern auch sozialer Verantwortung.

Bei Interesse an einer Sozialraumbegehung stehen die Mitarbeiterinnen des örtlichen Teilhabemanagements zur Verfügung.

Auf Grundlage der UN- Behindertenrechtskonvention hat der Landkreis Jerichower Land im November 2019 einen Aktionsplan beschlossen. Dieser beleuchtet den jetzigen Arbeitsstand in acht unterschiedlichen Bereichen und soll in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben werden.

Handlungsfelder Aktionsplan:

  1.  Barrierefreiheit, Kommunikation, Information und unabhängige Lebensführung

  2. Bildung und lebenslanges Lernen

  3. Arbeit und Beschäftigung

  4. Gesundheit, Habilitation, Rehabilitation und Pflege

  5. Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben

  6. Sport, Kultur und Tourismus

  7. Frauen und Mädchen, Kinder und Jugendliche

  8. Bewusstseinsbildung

Die UN- Behindertenrechtskonvention fordert Inklusion - die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Deutschland und derzeit 177 weitere Länder haben sich zur UN- Konvention bekannt und zur Umsetzung verpflichtet.

Sachgebiet Zielgruppen- und Beschäftigungsförderung

Adressen

Postanschrift
Landkreis Jerichower Land
Bahnhofstraße 9
39288Burg
Besucheradresse
Landratsamt
Bahnhofstraße 9
39288Burg
Landratsamt Burg
Landratsamt Burg
Örtliches Teilhabemanagement

Ansprechpartnerinnen:
Silvia Müller
Iris Erben

Sprechzeiten:
jeden ersten Donnerstag im Monat
08:00-12:00 Uhr und 13:00-17:00 Uhr
Termine sind auch nach Vereinbarung möglich. 

- barrierefreier Zugang
- Behindertenparkplatz vorhanden