Neue Rettungswache stärkt medizinische Erstversorgung

Am Donnerstag, 2. Oktober 2025 nahm das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Heyrothsberge eine neuerrichtete Rettungswache offiziell in Betrieb. Rund 1.1 Millionen Euro investierte das DRK in den neuen Standort. Damit erhöht sich die Anzahl der Rettungswachen im Jerichower Land, die mit mindestens einem Rettungswagen besetzt sind, auf zehn. An den Wachen in Burg, Genthin und Gommern sind zusätzlich Notarzt-Einsatzfahrzeuge stationiert.

Die neue Rettungswache ist Teil des aktualisierten Rettungsdienstbereichsplans der Kreisverwaltung zur Sicherstellung der notfallmedizinischen Versorgung im Jerichower Land, der 2023 vom Kreistag beschlossen wurde und seit dem 1. Januar 2024 gültig ist. Die Überarbeitung war notwendig, da die gesetzlichen Hilfsfristen für Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge aufgrund der gestiegenen Einsatzzahlen sowie der ländlichen Siedlungsstruktur eines Flächenlandkreises nicht im geforderten Maße eingehalten werden konnten. Gemäß Rettungsdienstgesetz des Landes Sachsen-Anhalt müssen in 95 % aller Einsätze Rettungstransportwagen (RTW) innerhalb von zwölf und Notärzte innerhalb von zwanzig Minuten am Einsatzort eintreffen. Zuletzt lag die Quote für RTW im Jerichower Land bei 70,9 %.

„Neben den gestiegenen Einsatzzahlen sorgen auch die zunehmenden Spezialisierungen der Krankenhäuser dafür, dass der Rettungsdienst deutlich länger im Einsatz gebunden ist. Wenn das örtliche Krankenhaus keine gefächerte Bandbreite an Fachrichtungen anbieten kann, müssen passende Einrichtungen in der Umgebung angefahren werden. Das kostet Zeit“, erklärt Landrat Dr. Steffen Burchhardt und ergänzt: „Ziel des Gutachtens war es Versorgungslücken zu identifizieren und zu schließen. Mit der neuen Rettungswache in Heyrothsberge ist nun der Bereich Biederitz deutlich besser abgedeckt. Im nächsten Schritt soll nun die Rettungswache in Möckern mit einem weiteren RTW ausgestattet werden.“

Die Kreisverwaltung ist als Träger des Rettungsdienstes für die Sicherstellung der notfallmedizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Jerichower Land verantwortlich, die per Konzession vom Deutschen Roten Kreuz wahrgenommen wird. Die derzeitige Konzession läuft noch bis Dezember 2031, seit 1990 leistet das Deutsche Rote Kreuz den Rettungsdienst für den Landkreis.