Sachstand zur fusionierten Sekundarschule Genthin/Brettin

Zum Jahresende trafen sich die Kreisverwaltung und Vertreter des Landesschulamtes sowie der Schulleitung der neu geschaffenen Sekundarschule Genthin/Brettin zum monatlichen Austausch, um das erste halbe Jahr nach Vollzug der Fusion zu resümieren. Die regelmäßig im Landratsamt Burg stattfindenden Termine, sind ein Instrument des Unterstützungsprozesses, um ein bestmögliches Zusammenwachsen der beiden Schulen für alle Beteiligten zu ermöglichen. Nach dem im Sommer erfolgten Zusammenschluss werden aktuell am Standort Genthin 307 Schüler in 13 Klassen sowie in Brettin 180 Schüler in sieben Klassen unterrichtet.

Im Rahmen des Treffens wurden die bisher im laufenden Schuljahr umgesetzten Maßnahmen ausgewertet. Neben einer Förderschulkraft, fünf Schulbegleitern für gezielte Förderungen bei geistigen Beeinträchtigungen und Entwicklung der Sprache werden auch zwei Schulsozialarbeiter als Anlaufstelle für Schüler, Eltern und Lehrern bei Konflikten eingesetzt. Außerdem wurden die Rückmeldungen zur Neustrukturierung des Fahrplans für den Schülerverkehr analysiert, mit dem Ergebnis, dass durch die vorgenommenen Anpassungen der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land mbH (NJL) sämtliche Fahrschüler die Schulstandorte pünktlich und mit moderaten Wartezeiten erreichen können.

Des Weiteren ist die Zusammenführung der technischen Systeme beider Schulen fast abgeschlossen und das neue gemeinsame Schulnetz installiert. So können die Schülerdaten sowohl in Genthin als auch in Brettin verknüpft und verwaltet, die Telefonanlage einheitlich umgestellt sowie die Einrichtung neuer Email-Adressen umgesetzt werden. Außerdem erhielt Schulleiterin Diana Gellrich das neue Schulsiegel, mit dem unter anderem die nun anstehenden Halbjahreszeugnisse legitimiert werden. „Im Zuge einer Schulfusion ergeben sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Herausforderungen, dies betrifft neben der notwendigen Infrastruktur natürlich auch weiche Faktoren. Dank der engen Zusammenarbeit und insbesondere der offenen Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist uns dennoch ein fast nahtloser Übergang in das neue Schuljahr gelungen“, erklärt Henry Liebe, zuständiger Vorstand der Kreisverwaltung.

Während die Kreisverwaltung als Schulträger der Gymnasien sowie der Sekundar-, Förder- und Berufsbildenden Schulen im Jerichower Land für die sachliche Ausstattung der Bildungseinrichtungen zuständig ist, erfolgt die Koordinierung des Lehrpersonals durch das Landesschulamt Sachsen-Anhalt. Der landesweit feststellbare Mangel an Lehrkräften und der daraus resultierende Unterrichtsausfall hat entsprechend auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb in Genthin und Brettin. Landrat Dr. Steffen Burchhardt thematisierte dies auch vergangene Woche im Gespräch mit Bildungsminister Jan Riedel.

Landrat Dr. Burchhardt: „In enger Abstimmung zwischen Schulleitung und Landesschulamt soll kreativ nach Verstärkung für das Kollegium gesucht werden. Das Land muss alles in seiner Macht stehende tun, um die Unterrichtsversorgung auch im ländlichen Raum zu gewährleisten.“ Hinsichtlich der Zukunft des Standortes Brettin betont Landrat Dr. Burchhardt, dass sich die Kreistagsmitglieder mit dem Fusions-Beschluss ganz klar für den Erhalt und die gleichberechtigte Nutzung beider Einrichtungen ausgesprochen haben: „Das fordern wir als Schulträger weiterhin ein. Wichtig ist aber ein guter Dialog mit Eltern, Schülern und dem Kollegium, um in Zeiten von Personalnot Unterricht so sinnvoll wie möglich zu organisieren.“

Hintergrund: Der Kreistag hatte im Dezember 2024 mehrheitlich die Fusion der Sekundarschule Brettin und der Sekundarschule „Am Baumschulweg“ in Genthin beschlossen, da die Schülerzahlen gemäß Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt in Brettin zu gering waren und der Standort nur mithilfe eines Zusammenschlusses erhalten werden konnte. Ohne diesen wäre die Bildung der neuen Anfangsklasse (Klasse 5) in Brettin vom Landesschulamt untersagt und eine Umverteilung der Schüler der Klassen 6 bis 10 an andere Schulen im Landkreis angeordnet wurden.